Erscheinungsdatum: unbekannt Öffentlicher Testrealm: unbekannt
WoW: Kaum eine Veranstaltung auf der BlizzCon 2016 wurde mit größerer Ungeduld erwartet: Am späten Freitagabend unserer Zeit lüftete WoW-Game-Director Ion Hazzikostas den Schleier über Blizzards Zukunftsplänen für Legion. Die letzte Schlacht in Legion wird auf dem Planeten Argus stattfinden. Aber warum ausgerechnet da?
Akute Spoiler-Warnung: Auf euch kommen verschiedene, massive Spoiler und wilde Spekulationen zu! Lesen auf eigene Gefahr.
Neue Klassenreittiere, mit denen ihr euch auch in die Lüfte über den Verheerten Inseln schwingen dürft, und der neue Schlachtzug „Grabmal des Sargeras“ ernteten vor der Hauptbühne tosenden Applaus.
Kein Wunder, führt euch der Raid doch endlich zum Kern des Problems: Dem Portal, durch das die Brennende Legion (schon wieder) auf Azeroth einfällt und das ihr mit den fünf Säulen der Schöpfung ein für alle Mal schließen sollt. Als letzter von neun Bossen steht euch und eurer Aufgabe dann Kil’jaeden im Weg. Auch das kommt euch bekannt vor? Auch kein Wunder, der dicke Rote war auch schon der Endboss im letzten Schlachtzug der Erweiterung The Burning Crusade, dem Sonnenbrunnenplateau.
Vielleicht waren Hazzikostas deshalb die Ankündigungen für Patch 7.2 nicht genug, denn er setzte noch einen obendrauf: Mit Patch 7.3 ist euch ein dämonenfreies Azeroth nicht mehr genug. Ihr wollt das Problem bei der Wurzel packen, hüpft durch das Portal und tragt den Kampf direkt in das Herz der Brennenden Legion – ihren Wahlheimatplaneten Argus.
Was ist Argus?
Argus hat im Spiel das letzte Mal so richtig eine Rolle in The Burning Crusade gespielt, als das Raumschiff der Draenei, die Exodar, auf Azeroth gekracht ist. Es ist der Heimatplanet der behuften, babyblauen Außerirdischen, die erst seit ihrer Flucht von Argus Draenei heißen. Die Eredar, wie sie vorher hießen, gibt es im Spiel auch noch – heute sind sie die großen, roten, dämonischen Brüder und Schwestern der Draenei. Was ist passiert? Als Draenei noch Eredar und Eredar nicht groß, rot und böse waren, regierten drei von ihnen Argus: Archimonde, Kil’jaeden und Velen. Die Eredar selbst waren zwar friedliebend, aber auch sehr bewandert im Umgang mit Magie. Ex-Titan und Obermotz der Brennenden Legion Sargeras, immer auf der Suche nach neuen, schlagkräftigen Verbündeten für seine Armee, bot den drei Eredar-Anführern für ihre Dienste das an, was Sargeras immer anbietet: unvorstellbare Macht.
Archimonde und Kil’jaeden gingen auf den Deal ein, Velen aber sah in einer Vision das Unheil kommen und floh mit seinen Anhängern mit Hilfe der Naaru. Ob Argus überhaupt noch existiert, blieb danach lange unklar.
Warum wollen wir da hin?
Spätestens seit Freitag Abend wissen wir also: Argus existiert noch und ist mittlerweile die Schaltzentrale der Brennenden Legion.
Ob wir es im Grabmal einfach nicht gebacken bekommen, das Portal zu schließen, oder ob wir aus freien Stücken auf der anderen Seite weitermachen, ließ Hazzikostas auf der BlizzCon zwar offen. Er wie auch Illidan im Spiel legen allerdings nahe, dass wir aus der Geschichte lernen und keine dritte Invasion der Brennenden Legion in dieser oder einer anderen Welt riskieren. Zumal eine dritte Erweiterung, die sich um Sargeras‘ Zerstörungswut dreht, langsam etwas Und-täglich-grüßt-das-Murmeltier-Artiges an sich hätte.
Bei Hazzikostas klingt das so:
„If you have been listening to Illidan and learning about the nature of the Legion, you know that they are likely to be back. We may save ourselves for a day or two, for even a year or two. But what will come after that? They’ll just be back for more. Where else could we go in our search for the end of the Legion? If we want to stop the Legion, if we truly want to win peace for Azeroth, we’re gonna need to look beyond the land around us. Beyond the Broken Isles, beyond Azeroth itself. To the skies. We’re going to need to go to Argus.“
Achtung Spoiler:
Auf YouTube ist außerdem bereits das Cinematic aufgetaucht, das die Schlachtzügler unter euch nach dem Kampf gegen Gul’dan, dem Endboss der Nachtfestung, bestaunen dürfen. Illidan höchstpersönlich beehrt euch mit seiner Anwesenheit, setzt Gul’dan ein Ende und wendet sich anschließend in einer gewohnt wortkargen, aber unheilsschwangeren Ansprache an euch:
„You know what we face. Now, mortals, follow me into the abyss.“ Bei Illidan ist, wie bei allen Dämonenjägern, damit sicher mehr gemeint als nur das Grabmal des Sargeras.
Alle Zeichen stehen also auf einer epischen Schlacht am Ende von Legion: Alle gegen Sargeras und ihr mittendrin. Vernichten wir also tatsächlich die Brennende Legion?
Darüber kann man jetzt schlecht meckern. Wenn dem so ist, stellen sich allerdings mindestens zwei Fragen:
- Was wird dann aus den Dämonenjägern, deren einziger Lebenszweck eben die Vernichtung der Brennenden Legion ist?
- Welcher Ober-Ober-Ober-Bösewicht füllt die Leere, die Sargeras und seine Legion hinterlassen? Damit unsere Recken nicht in einer World of Peacecraft leben, in der unsere Waffen nutzlos werden und nur noch unsere Haustiere gegeneinander antreten, brauchen wir dann ein neues Feindbild.
Was erwartet uns auf Argus?
Schon vor Hazzikostas und Illidan hat Draenei-Chef Velen wenigstens die Rückkehr der Draenei nach Argus angekündigt: Mit der Quest Bringer des Lichts schickt euch Khadgar zu Velen. Der Prophet soll euch darüber aufklären, was es mit dem Herz des Lichts auf sich hat. Dummerweise wird die Exodar bei eurer Ankunft gerade von der Brennenden Legion überrannt. First things first: Ihr helft erstmal, den Befehlshaber Hochgeneral Rakeesh unschädlich zu machen.
Der Kampf nimmt allerdings eine unerwartete Wendung, denn Velen erkennt in dem verderbten Eredar seinen eigenen, totgeglaubten Sohn. Durch Rakeeshs Hand löst sich zunächst O’ros auf, ein Naaru und letzter bekannter Schlüssel zu dem im Herz des Lichts eingeschlossenen Wissen. Durch eure Hand stirbt schließlich auch Rakeesh in den Armen seines Vaters. In tiefer Trauer schickt Velen euch mit folgenden Worten zurück zu Khadgar: „Hier gibt es nichts mehr für euch, Champion. Nehmt das Herz des Lichts und kehrt zu Khadgar zurück. Sagt ihm…das Licht ist hier und heute erloschen. Lebt wohl.“
Keine Aussage, die man bei einem Priester auf die leichte Schulter nehmen sollte. Wer Velen einen Moment Zeit gibt, wird außerdem Zeuge, wie Velen befiehlt, die Exodar zu reparieren, um nach Hause zurückzukehren. Und zu Hause – das ist für einen Draenei Argus. Fliegen die Draenei also schonmal vor oder erwartet uns auf Argus nun ein dem Wahnsinn anheimgefallener Schattenpriester Velen?
Was passiert mit Azeroth während wir weg sind?
Die in der Community dieser Tage am heißesten gehandelte Theorie sagt die Rückkehr der Alten Götter voraus. Tatsächlich spricht vieles dafür und es sieht ganz so aus, als käme dem Schatten-Priester dabei eine tragende Rolle zu.
Nicht nur wegen Velen, sondern vor allem wegen Xal’atath, die beunruhigenderweise sprechende Artefaktwaffe des Schatten-Priesters. Lieblingsthema des verplapperten Dolches sind die Alten Götter. Kein Wunder, ist sie doch aus der Klaue eines Alten Gottes zusammengebastelt. Kostprobe gefällig?
„Welch Ironie, dass der Schwächste von uns der Sieger sein könnte. C’Thun, Yogg-Saron, Y’Shaarj und – nun, nur einer wird bleiben, um die Welt zu verschlingen. So war es immer vorgesehen.“
C’Thun, Yogg-Saron und Y’Shaarj sind drei der vier alten Götter.
Der vierte, den Xal’atath hier so Voldemort-mäßig verschweigt, ist N’Zoth. Im Smaragdgrünen Alptraum hat die Klinge im Angesicht von Raidboss Il’gynoth dann auch zu ihm etwas zu erzählen:
„Das Gefängnis von N’Zoth wirkt nicht mehr so sicher wie einst. Was ihr seht, ist ein winziger Auswuchs des Ungetüms, das irgendwann eure Welt verschlingen könnte.“ Im geläuterten Smaragdgrünen Alptraum schließlich orakelt Xal’atath: „Fast ganz entschwunden. Als hätte es nie existiert. Aber der Riss ist breit und tief. Und im Abgrund rührt sich etwas. Etwas ist anders. Das Gefängnis bröckelt. Wir müssen uns vorbereiten.“
Noch deutlicher kann eine sprechende Waffe wohl kaum werden.
Zu guter Letzt noch ein Wort zu Il’gynoth. Der nur aus Auge und Tentakeln bestehende Boss ist ebenfalls recht redselig und heizt mit einem während des Schlachtzugs aufgesagten Sprüchlein die Spekulationen weiter an:
„Am Tisch des Meisters der Kindkönig dient. Drei Lügen trägt er euch an. Ihr Herz, ein Krater, den wir füllten. Der Diamantkönig einst ward nun zum Bauern gemacht. Zur Stund ihres dritten Todes verheißt sie unser Kommen. Der Erde seine Kraft entspringt. Unsere Erde, unsere Kraft. Sein Antlitz von flammender Pracht. Nur die Schatten der Tiefe maskiert. Um ihn zu finden, ertränkt euch im Kreis der Sterne. Fünf Schlüssel, unseren Pfad zu öffnen. Fünf Fackeln, unseren Weg zu leuchten. Fleisch sei sein Geschenk. Er ist euer wahrer Schöpfer. Der Herr der Raben wird den Schlüssel drehen.“
Sind die fünf Schlüssel die fünf Säulen der Schöpfung? Ist mit dem Herrn der Raben Khadgar gemeint? Lassen wir als unerwünschten Nebeneffekt unseres Kampfes gegen die Brennende Legion den Alten Gott N’Zoth auf Azeroth los?
Was meint ihr? In den Kommentaren ist jede Menge Platz für eure schönsten Verschwörungstheorien. Feuer frei!
Quelle: buffed.de